Am Freitag, 14.6.19, machte sich eine zweiköpfige deutsche Delegation auf den Weg, um am BSR, dem Braassem Summer Race teilzunehmen. Das größte Hindernis: Die Anmeldung – nur auf niederländisch. Wie schon bei der ersten Erkundung dieser Regatta im vorangegangenen Jahr, war man in der schönen und ansprechend ausgestatteten Vereinsanlage sehr willkommen. Den Abend konnte man mit Fisch &Chips und Heineken auf der Terrasse sitzend und den Sonnenuntergang ansehend genießen, als wäre man im Urlaub.
Unter den 135 gemeldeten Jollen und kleinen Kielbooten waren immerhin 9 Aerosegler gemeldet, von denen 8 auch antraten. Das Feld war mit einigen guten Segler*innen gut besetzt, was für den Verfasser einen der letzten Plätze wahrscheinlich machte.
Die erste Wettfahrt begann – wegen der schwierigen Anfahrt auf den letzten Metern (das muss man gesehen haben) – erst um 11 am Samstag, die weiteren Klassen folgten dann im Fünf-Minuten-Takt. Die Starts waren sehr pünktlich und die Wasserzeit verlief ohne große Warterei. Die Niederländer sind erfrischend gut organisiert. Weil das für einen eigenen Start nötig Quorum von 10 Startern nicht erreicht wurde, starteten die Aeros mit den Laser, Laser Radial und 4.7. Das erwies sich als gute Übung für den Start in größeren Feldern, denn die Laser waren nach der Teilnahme von nur einem einzigen Boot in 2018 in diesem Jahr mit ca. 20 Booten dabei. Am ersten Tag konnten wegen einschlafenden Winds am Nachmittag leider nur zwei Rennen gesegelt werden. Im ersten Rennen zeigte Stephan Möller sein schon legendäres taktisches Verständnis und seinen großartigen Orientierungssinn und schaffte es trotzdem nach großem Kampf, eine ZIeldurchfahrt als Letzter knapp zu vermeiden. Im zweiten Rennen – mit dem Messer zwischen den Zähnen – musste er sich nur Jan van den Brink (1058) geschlagen geben. Nach dem Ende des ersten Segeltags folgte eine schöne Party am Ufer mit Livemusik und sonnigem Wetter und allerlei niederländischen Köstlichkeiten.
Tag zwei zeigte sich deutlich windiger mit recht stetigen 20 bis 30 km/h aus Westen. Die erste Wettfahrt endete mit erstaunlichem Ergebnis, denn Karlijn van den Boogaard und Stephan Möller belegten von nun noch 7 Aeroseglern die Plätze 5 und 6 – hinter dem Verfasser dieser Zeilen, der sich darüber recht wunderte. Bemerkenswert war auch das miserable Abschneiden der Laser gegen die Aerogruppe. Von zwei oder drei Ausnahmen abgesehen, landeten die meisten Aeros deutlich vor dem Laserfeld. Durchgang zwei endete erwartungsgemäß mit Karlijn auf der eins und Stephan auf der zwei, wobei Stephan darum bittet, nicht unerwähnt zu lassen, dass sein Erfolg wohl auf die dann nachlassenden Kräfte der Konkurrenz zurückgeführt werden könne.
Am letzen Rennen des Tages haben wir nicht mehr teilgenommen, weil die Heimat rief. Wir sind uns jedenfalls einig: das BSR ist eine klasse Event, professionell organisiert, ohne große Wartezeiten, mit gutem Wind und prima Rahmenprogramm. Die Gastfreundschaft der Niederländer – vor allem der Aerosegler – ist groß. Gerne nächstes Jahr wieder! Vielleicht als Deutsche Ranglistenregatta? Die niederländischen Organisatorinnen sind nicht abgeneigt und werden gern eine übersetzte Anmeldung veröffentlichen.
Grüße, Peter (GER 2038)