ein Bericht von Juliane Barthel
Ende Juli machten die RS Aero 7 in Travemünde den Anfang für 2024 mit ihrer German Open. Die Meldeliste versprach mit 27 Teilnehmern ein hochkarätiges, internationales Event, hatte sich doch mit Sofiia Naumenko aus der Ukraine die erst im Juni gekürte Aero 6 Europameisterin angekündigt. Aus Deutschland waren erfreulicherweise Teilnehmer aus allen fünf Regionen dabei, das internationale Feld komplettierten Teilnehmer aus Belgien, Großbritannien, den Niederlanden und Österreich. Auch für das Programm an Land war gesorgt, hier hatten sich insbesondere Tim, Julius und Rolf aus der Region Nord um die Organisation gekümmert.
Bereits ab Freitagnachmittag wurde trainiert und noch der ein oder andere TopTip ausgetauscht, bevor es dann am Samstag erstmalig mit den Finns zusammen auf die Bahn Delta ging. Bei besten Bedingungen schickte uns Wettfahrtleiter Kevin Röttger auf einen Up and Down-Kurs. Sofiia überließ nichts dem Zufall und startete mit starken drei ersten Plätzen in die Serie. Am Abend trafen sich die Aero-Segler dann am Strand am Brodtener Ufer zum gemütlichen Grillen.
Am Sonntag erwartete uns ebenso gutes Wetter, jedoch zwischendurch sehr wenig und vor allem drehender Wind. Dies sorgte in der zweiten Tageswettfahrt wegen einer Bahnänderung für etwas Verwirrung und den ein oder anderen Platzwechsel. Dennoch gelangen wieder drei Tageswettfahrten, diesmal aber jeweils mit unterschiedlichen Siegern: Sofiia, Julius und Marcus. Nach dem Segeln trafen wir uns in großer Runde im Restaurant Marina zum gemeinsames Abendessen. Am Abend erreichten bereits die ersten Kaltfrontausläufer Travemünde und ließen erahnen, was uns am nächsten Tag auf dem Wasser erwarten würde.
Der Montag zeigte sich kalt, wolkenverhangen und regnerisch. Bereits beim Auslaufen wehte es kräftig und der Weg zur Bahn Delta dauerte bei Nordwestwind nur noch gute 20 Minuten. Angekommen auf der Bahn musste diese kurz vor dem ersten geplanten Start nochmal weiter nach draußen in die Lübecker Bucht gelegt werden, da es sich auf den benachbarten Regattabahnen am dritten Tag der Travemünder Woche nun langsam füllte. Zum Start der ersten Tageswettfahrt wehte es dann mit guten 20 Knoten. Wind und Welle forderten den Seglern alles ab und sorgten auch für viele Buchstaben in der Ergebnisliste. Unsere beiden Youngster im Feld, Julian und Erik (beide Jg. 2006) schlugen sich wacker und konnten die erste Wettfahrt ins Ziel bringen. Besonders beachtenswert ist auch die Leistung von Kurthi (demnächst 70 Jahre alt!), der seinen Aero sicher über den Kurs brachte, aber leider das Zeitlimit verpasste. In der zweiten Tageswettfahrt war dann das Feld deutlich dezimiert. Auf dem letzten Downwind erwischte uns noch eine heftige Regenwolke, soweit überliefert blieben nur vereinzelt Masttops trocken… 🙂 Am Abend hatte dann die Travemünder Woche zum Empfang und Abendessen auf die historische Passat am Priwallhafen geladen. Bei inzwischen wieder versöhnlichen Wetterbedingungen genossen die Aeros den Abend an dieser besonderen Location.
Am Abschlusstag standen noch zwei Wettfahrten auf dem Programm. Der Wetterbericht versprach alles und nichts und so ähnlich kam es dann auch. Der unbeständige und stark drehende Wind forderte zunächst vor allem die Wettfahrtleitung und Tonnenleger und dann auch die Segler. Schließlich waren am späten Mittag dann aber beide Wettfahrten im Kasten. Am Nachmittag fand dann am Möwenstein die Siegerehrung statt, traditionell gab es mit Marzipan bestückte Preise. Überragende Siegerin nach 10 Wettfahrten wurde Sofiia Naumenko und so geht der Titel erstmals ins Ausland. Platz 2 ging an Juliane Barthel, Platz 3 an Marcus Walther.