Ein Bericht von Marcus Walther:
Es war mal wieder so weit, das traditionelle Training am Gardasee stand an und zudem noch die Aeroregatta im Vorfeld. Etwas Luft anhalten war angezeigt, damit das Wetter auch so wird, wie man es sich erhofft, wenn man nach Bella Italia reist und offensichtlich hatten wir ausreichend die Luft angehalten, denn es war trotz des frühen Termins das beste Wetter, welches wir seit 5 Jahren hatten.
Aber erstmal der Reihe nach: Zuerst mussten wir uns beweisen, indem wir bei der Aero-Regatta im Circolo Vela Arco starteten. Bei tollem Wetter war die Ora jedoch etwas launisch bzw. man merkte ihr an, dass die Saison noch jung war und auch die Ora, welche im Laufe des Tages immer wieder zum Ponale wurde, erst noch ein wenig üben musste. Die Regattaleitung saß dies jedoch mit der notwendigen italienischen Gelassenheit aus und so konnten wir am ersten Wettfahrtag 3 Läufe von jeweils 35-40 Minuten bei 15-20 Knoten Wind segeln. Es zeigte sich jedoch von Beginn an, dass gegen Filippo Vincis aus Sardinien sowie Nick Craig aus England kaum ein Kraut gewachsen war. Die ersten beiden Läufe gingen mit erschreckendem Vorsprung an den frisch gebackenen OK-Weltmeister Nick Craig, gefolgt von Filippo. Im dritten Lauf, bei etwas weniger Wind, konnte Filippo die Serie von Nick brechen und hob hiermit vorsichtig den Zeigefinger, um darauf hinzuweisen, dass er den Sieg nicht ganz kampflos bereit war abzugeben. Dieses Spiel sollte sich auch über die ganze Regatta fortsetzen, mit dem besseren Ende für Nick. Das gleiche Spiel ereignete sich zwischen Juliane und mir auf Platz drei und vier, mit dem besseren Ende für mich.
Martin Hofmann konnte sich ebenfalls bei mehr Wind in der vorderen Reihe zeigen und belegt am Ende einen guten 8. Platz. Auf Platz 15 Lasse Lemmer vor Christian Lemmer und bei seiner ersten Regatta auf dem Gardasee konnte Jona Sponsel ein abwechslungsreiches Rennen auf Platz 19 vor Peter Gährken auf Platz 20 beenden. Heina Dannemann wurde 22ter.
Teresa Schakert konnte als Jugendliche bei den RS Aero 5 auf dem 8. Platz die Regatta beenden.
Ein Ruhetag musste ausreichen und dann ging das Training, welches von Ausra und Arkadii geleitet wurde, los. Es sollte sich von Anfang an zeigen, dass das Training dieses Jahr ein neues Level erreicht hatte und nicht nur auf dem Wasser fordernd war, sondern auch auf der Schulbank, wo uns Arkadii mit etlichen X- und Y-Achsen erklärte, warum Segeln so und nicht anders funktioniert. Und so waren wir meist von 9:30 Uhr bis 17 Uhr mit dem Thema Segeln beschäftigt. Für den zweiten Tag war Wind bis 40 Knoten angezeigt, sodass wir beschlossen, nicht zu segeln. Arkadii nutzte die Gelegenheit und ließ uns den ganzen Tag die Schulbank drücken, was dem Wassertraining jedoch in nichts nachstand. Für den dritten Tag stand ein Downwindtraining an, soll heißen, vormittags mit Nordwind nach Süden, warten bis die Ora einsetzt und dann zurück. Und so ging es um 9 Uhr aufs Wasser und der heiße Ritt nahm seinen Anfang und sollte erst 25 km weiter im Süden, im Hafenbecken von Castelletto sein Ende finden, wo es ein überraschendes Mittagessen bei Luca gab. Nachdem die Ora sich meldete, ging es wieder aufs Wasser, jedoch erst am Haken von Arkadii, der uns nach Malcesine schleppte, bevor hier Teil 2 der Downwindsession begann, welche gegen 17:30 Uhr ihr Ende in Torbole fand. Das hielt Arkadii jedoch nicht davon ab im Debriefing auf die ein oder andere Unachtsamkeit auf dem Wasser hinzuweisen. Auf die Frage, wohin man heute zum Abendessen gehen wolle, winkten nur alle dankend ab.
Am Freitag war dann erstmal weiteres Aufarbeiten des Vortages angesagt, bevor es mit Einsetzen der Ora nochmal aufs Wasser ging, um einige Starts und um das ein oder andere Rennen zu fahren. Am Abend klang eines der besten Trainingslager, an welchem ich teilnehmen durfte, bei einem gemeinsamen Essen mit Trainern und Teilnehmern (bestehend aus Deutschen, einem Russen, einer Litauerin, einem Ukrainer/US-Amerikaner, einem Iren, sowie einem Australier) aus.
Wir nutzten kurzentschlossen den Samstag noch, um uns nochmals aufs Rad zu schwingen und die Sonne und die Eisdiele in Arco zu genießen, bevor wir uns am Sonntag wieder auf den Heimweg machten.