RS Aero 6 und 7 Regatta in Biblis: Sonne, Winddreher und Segelspaß

Ein Bericht von Vadim Vorobyov

Teaser:
Sonne, Winddreher und vier spannende Wettfahrten – die RS Aero 6 und 7 Segler trafen sich Mitte April am schönen Bibliser See. Trotz schwieriger Bedingungen am Samstag erlebten die Teilnehmer am Sonntag fantastisches Racing und eine tolle Gemeinschaft auf und neben dem Wasser!

Ein gelungener Auftakt

Das Wochenende vom 12.–13. April war im Kalender der RS Aero 6 und 7 Segler rot markiert – dieses Mal trafen wir uns im charmanten Segelclub Biblis. Insgesamt hatten sich 13 Teilnehmer angemeldet und sorgten für eine lebendige und internationale Stimmung. Während viele Segler das gemütliche Ambiente auf dem Clubgelände in Wohnmobilen bevorzugten, entschieden sich einige (darunter auch Ralf und ich) für ein nahegelegenes Hotel für etwas mehr Komfort.

Von Anfang an sorgte das Team in Biblis für eine großartige Atmosphäre. Das Clubhaus bot hervorragenden Service mit Kaffee, kalten Getränken und einem Abendprogramm mit Livemusik sowie einem stimmungsvollen Begrüßungsabend bei Sonnenuntergang am See – ein perfekter Start ins Wochenende.

Samstag: Warten auf den Wind

Der erste Regattatag begann mit einer Vorhersage von südöstlichen Winden um die 5 Knoten – doch die Realität sah anders aus. Der Wind kam aus unerwarteten Richtungen und blieb den ganzen Tag über instabil. Trotzdem zeigte das Regattateam großen Einsatz und konnte immerhin einen Startversuch wagen.

Der Kurs war als dreieckiger Kurs im Gegenuhrzeigersinn ausgelegt: eine Kreuz zur Luvtonne, ein Raumschotkurs zur Streckentonne und anschließend ein Vorwindkurs ins Ziel. Das Startverfahren erfolgte im üblichen 5-Minuten-Signal, und der Kampf um die beste Startposition war von Anfang an intensiv. Die Mehrheit der Flotte versuchte, am Pin-Ende zu starten, um sofort auf Backbordbug zu wenden.

Lokalkenntnisse verrieten, dass aufgrund der Nähe zum Land auf der rechten Kursseite ein dauerhafter Rechtsdreher zu erwarten war. Dennoch gelang es auch Seglern, die in der Mitte starteten, unter die Top 5 an der ersten Tonne zu kommen.

Nach etwa 75 % der ersten Kreuz drehte der Wind plötzlich drastisch, sodass die Wettfahrtleitung die erste Wettfahrt abbrechen musste. Da sich die Bedingungen nicht besserten, wurde der Regattatag beendet. Die Segler nutzten die Zeit, um sich zu entspannen und die Abendveranstaltung in geselliger Runde zu genießen.

Sonntag: Volle Segelbedingungen

Am Sonntag zeigte sich der Wind dann wie vorhergesagt: mit 10 bis 20 Knoten in den Böen – beste Voraussetzungen für spannende Wettfahrten. Nach einer kurzen Morgenbesprechung einigten sich alle darauf, dass maximal vier Wettfahrten stattfinden würden, wobei der letzte Start spätestens um 14:30 Uhr erfolgen sollte.

Mit zunehmendem Wind zeigte sich schnell, dass ein paar zusätzliche Kilos an Körpergewicht – besonders im Aero 7 – von Vorteil waren. Die Flotte teilte sich entsprechend in RS Aero 6 und 7 auf, und die Rennen begannen unter besten Bedingungen.

In der ersten Wettfahrt bestimmten starkes Ausreiten auf der Kreuz und schnelle, teils aufregende Vorwindgleiter das Geschehen. Am Ende sicherte sich Marcus den Sieg vor Juliane und Vadim.

Auch die zweite Wettfahrt folgte einem ähnlichen Muster: Marcus beeindruckte mit starker Geschwindigkeit auf der Kreuz, während Juliane mit kluger Downwindtechnik immer wieder aufschließen und Druck ausüben konnte. Vadim blieb in Reichweite, forderte Juliane besonders auf den Kreuzkursen heraus, hatte jedoch auf den Vorwindstrecken mehr Mühe und verteidigte seinen dritten Platz erfolgreich.

Wende in der dritten Wettfahrt

In der dritten Wettfahrt flaute der Wind leicht ab, was das Rennen noch taktischer machte. Während viele führende Segler in der Nähe des Startbootes warteten, setzte Vadim ein mutiges Manöver: Er segelte mit voller Geschwindigkeit von oben auf die Linie zu, fuhr zum Pin-Ende, wendete kurz vor dem Startsignal und ging auf Backbordbug direkt in Richtung des vorteilhaften Ufers am Clubhaus. So erreichte er als Erster die Luvtonne.

Juliane bewies im weiteren Verlauf erneut ihr feines Gespür für Wind und Kurs, wählte klug ihre Schläge auf der Kreuz, führte saubere Manöver aus und segelte mit viel Speed auf den Vorwindstrecken – das brachte ihr den Sieg in dieser Wettfahrt.

Auf der vierten Vorwindstrecke entwickelte sich ein spannendes Duell zwischen Marcus und Vadim: Marcus versuchte, Vadim in Richtung Ufer zu luffen und sich die Innenposition an der Tonne zu sichern. Doch Vadim konterte mit einem frühen Halsen, schlüpfte innen durch und übernahm den zweiten Platz, während Marcus Dritter wurde.

Leichtere Winde neue Chancen

In der vierten und letzten Wettfahrt ließ der Wind noch weiter nach – nun kamen die leichteren Segler besser zum Zug. Juliane setzte sich früh an die Spitze. Michael Heber zeigte ebenfalls eine starke Leistung bei Leichtwind und hielt lange Anschluss.

Marcus und Michael lieferten sich packende Positionskämpfe, insbesondere auf den Vorwindkursen. Als der Wind auf der letzten Kreuz wieder auffrischte, konnte Marcus sich leicht von Michael absetzen. Vadim nutzte geschickt die Winddreher am Clubhausufer und einen plötzlichen Windstoß, um auf den dritten Platz vorzurücken.

Am Ende der vierten Wettfahrt lauteten die Platzierungen:

  1. Juliane, 2. Marcus, 3. Vadim, komplette Ergebnisse unter https://www.manage2sail.com/d/event/Aero#!/results?classId=690b134c-488b-4601-ab02-2e397feb0f99

Ein herzliches Dankeschön

Ein großes Dankeschön an den Segelclub Biblis, die Klassenvereinigung RS Aero Deutschland, die Wettfahrtleitung und natürlich an alle Segler, die dieses Wochenende so besonders gemacht haben. Tolle Wettfahrten, beste Stimmung und eine herausragende Gastfreundschaft machten diese Regatta zu einem weiteren Highlight im RS Aero Kalender!