ein Bericht von Marcus Walther
Freitag, 10.09.2021, rein ins Auto und ab in Richtung Dümmer. Der Windprophet in meinem Natel orakelte 10-16 Knoten für Samstag und ein wenig weniger für Sonntag. Die Fahrt an den Dümmer ist für mich, der ich von Frankfurt komme, etwas länger, aber das eröffnete mir natürlich auch immer eine längere Vorfreude, der ich mich auf der Fahrt hingeben konnte. Denn eines ist klar, im SCD schaut man auf eine so lange Regattaerfahrung zurück, da weiß man, das läuft und zwar ohne Wenn und Aber. Die wissen halt, wie es geht und die Regattasegler wissen das zu schätzen, deshalb standen auch 18 Meldungen zu buche:
Das zweitstärkste Starterfeld in 2021.
Samstag, 13 Uhr ging es los. Man schaute vom Clubhaus aus auf den See und hatte genau die vorhergesagten 13 Knoten Wind im Gesicht. Gesegelt wurde Kurs „A“, Dreieck, Schenkel, Dreieck, Ziel, das nach gesegelten 50 Minuten erreicht wurde. Endlich mal wieder ein richtiger Kurs. Im ersten Lauf konnte sich ein mit Händen und Füssen wehrender Südhesse knapp vor Juliane Barthel durchsetzen, welche mich auf den Raumschotkursen kreuz und quer über den See gejagt hatte. Dritter wurde knapp hinter uns ein gewisser Jens Röhrßen. Der zweite Lauf zeigte ein ähnliches Bild, nur dass diesmal die Reihenfolge beim Zieleinlauf eine etwas andere war und zwar wieder dieser Südhesse als erster, diesmal aber Jens auf dem zweiten Platz und Juliane auf dem dritten Platz. Im dritten Lauf des Tages konnte sich Marcus knapp vor Juliane und Jens durchsetzen. Gedanklich schon beim Feierabend Bier, was ich ja nie trinke, wurde noch ein vierter Lauf angesetzt und so kam es, wie es kommen musste, mental schlecht eingestellt, glückte erst der Start nicht, so wie er sein sollte und dann zeigte sich auch noch Jens nicht gerade kooperativ und verwies mich, völlig zu Recht auf den zweiten Platz und das obwohl ich mir die allergrößte Mühe gegeben hatte, dies zu verhindern. Juliane wurde Dritte.
Nachdem die zwei mich abwechselnd über den See gescheucht hatten und von Wellness keine Rede sein konnte, war endlich beim Abendessen im Clubhaus bei gemütlicher Atmosphäre Entspannung angesagt, die dann in der benachbarten Cocktailbar ihr Ende fand.
Da ich noch nie am Dümmer sonntags einen Lauf gewonnen hatte, war mein Ziel, dies heute zu ändern. Aber zuerst war Frühstücken im „Barthels Inn“ angesagt. Hier konnte ich heimlich aus den Augenwinkeln erkennen, wie Juliane mit Ihrem Messer die Startkreuz in Ihr Butterbrötchen ritzte. Ausgestattet mit so viel Insiderwissen der Lokalmatadorin glaubte ich gut vorbereitet, den letzten Lauf in Angriff nehmen zu können.
Der erste Start, bei dem ich super lag ,war ein Massenfrühstart……..ich war es nicht. Beim zweiten Start hatte ich Juliane direkt in Lee von mir. Da Juliane, wenn Sie will, direkt gegen den Wind segeln kann, weil sie es kann und in dieser Situation auch Gebrauch davon machte und sich davon auch nicht abbringen ließ, obwohl ich freundlich darum bat, blieb mir nichts anderes übrig als wegzuwenden und segelte mit Henry Lemmer und Stephan Möller auf die rechte Seite der Startkreuz. Dies wurde zur richtigen Zeit durch einen Rechtsdreher belohnt, so dass ich, zumindest mit so viel Vorsprung an die Luvtonne kam, dass ich den Vorsprung nicht nur über den Raumschotkurs verteidigen konnte, sondern bei zunehmenden Wind bis ins Ziel beibehielt.
So nahm ein Superregattawochenende am Dümmer sein Ende mit Wind, der für alle gut zu handhaben war, angenehmen Temperaturen, einer Wettfahrleitung, die souverän einen tollen Job gemacht hat, wofür ich mich hier herzlich bedanken möchte und ich glaube sagen zu können, dass ich das im Namen aller tun kann. Chapeau.
Marcus Walther GER 1723